Der Berner Remo Lienhard (24) kreiert mit Spraydose und Pinsel «schön umgesetzte Hässlichkeiten»

Berner Bär, April 10, 2013

Riesige farblose Mauern: Das sind die

Arbeitsflächen des jungen Berners Remo Lienhard (Bild oben). Doch heu- te kreiert der aus der Graffiti-Szene stammende Künstler, der sich WES21 nennt, längst nicht nur Bilder auf Flä- chen im Freien. In seiner zweiten Aus- stellung präsentiert Remo Lienhard ab dem 19. April in der Galerie Soon an der Lorrainestrasse 69 seine neusten Werke auf Leinwand (kl. Bild: «Hungry Eyes») und diverse Skulpturen. In seiner be- reits lancierten Serie «Onemanbands» und der neuen namens «Traumhaus» beschäftigt sich der gelernte Grafiker vor allem mit der zerstörerischen Kom- bination von Natur und Technik, ein Thema, das den Künstler schon länger beschäftigt: «Ich spiele gerne mit schön umgesetzten Hässlichkeiten im Bild und arrangiere Unschönes zu Anspre- chendem», so Remo Lienhard.

Die mit u. a. Spraydosen, Pinsel und Schaumstoffroller angefertigten Bilder stossen nicht nur bei den Soon-Gale- risten Andrej Malogajski und Fabian Schmid, die den Künstler seit drei Jah- ren betreuen, auf Begeisterung. Enga- gements im Ausland zeigen, wie gefragt der talentierte Berner ist: Nach seiner bis zum 18. Mai dauernden Ausstellung in der Galerie Soon reist Remo Lien- hard nach New York, wo er eingeladen wurde, am Abschluss-Jam des legen- dären 5 Pointz Gebäudes teilzunehmen. Bevor der Kom-

plex, der eine Art Museum unter freiem Himmel ist, ab- gerissen wird, darf Remo Lienhard dort das letzte Mal eine Wand be- malen.