Serge Nyfeler wurde 1963 in Samedan / Graubünden geboren. Seine Eltern, die dem Schweizer Landleben entfliehen wollten, zogen kurze Zeit zuvor nach Paris, um dort Kunst zu studieren. Seine ersten sieben Lebensjahre verbrachte Serge in Paris und jedes Jahr zu mehreren Monaten in süd- und osteuropäischen sowie nordafrikanischen Ländern, wo sein Vater im Baugewerbe arbeitete und Serge Kindergärten und Kindermädchen verschiedenster Nationen kennenlernte. Besonders das Französische aber auch die Farben und Gerüche der muslimischen Welt sind ihm heute noch nah.

 

Mit sieben Jahren zog er mit seiner Familie zurück in die Schweiz. Serge fühlte sich fremd, sprach seine eigene Muttersprache kaum und ging mehrmals rückwärts zur Schule. Bereits während der Ausbildung begann er, sich mehr und mehr für Malerei zu interessieren und belegte parallel Kurse in Illustration, Akt- und traditioneller Malerei.

 

Ab 1984 widmete sich Serge ausschließlich der Malerei. Es folgten kreative, wilde, teils chaotische Jahre im Zürich der 80iger Jahre. 22jährig starb Serges Mutter, ein bedeutsamer Einschnitt in seinem Leben. Kurze Zeit zuvor machten Serges Eltern eigene Träume wahr und erwarben ein altes Chateau in Frankreich. Teils um der verstorbenen Mutter nah zu sein, teils um dem einnehmenden Zürich zu entfliehen, zog Serge mit 22 Jahren in das große leere Haus. Ruhe und Muße im Schloss und auch die Beziehung zu Meret Matter, mit der er zwei Kinder hat, sorgten für neue Schaffenswellen.

 

In seinen 20igern und 30igern, die er die überwiegend in Frankreich und Bern verbrachte, arbeitete Serge als Bühnenbildner, Innerarchitekt und vor allem als Maler. Er stellte im Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen zahlreich in Deutschland und der Schweiz aus. Seine Themen sind bunt, sein Stil auch. Als eine Linie seiner Darstellungen lassen sich Menschen in ihren Beziehungen im Kontrast zu ihrer Umgebung und ihren Wurzeln beschreiben. Katastrophale Realität in Verbindung mit humoristischen Elementen und zarter Berührbarkeit machen seine Arbeit aus. Stilistisch ist er malerisch verspielt und detailbegeistert, aber auch wild und manchmal leuchtend grob.

 

Seit 2002 lebt Serge in Bern. Ähnlich wie schon das Schloss in Frankreich über Jahrzehnte ein Magnet für freie Künstler und ihre Projekte war, hat sich Serge von 2009 bis 2012 den Traum einer unabhängigen Galerie (MOMA Bern) erfüllt, bei dem es um eine effiziente Form der direkten Kunstförderung ging. Serge Nyfeler lebt und arbeitet in Bern und Justiniac (F).