Till Könneker - my reality: Münstergasse 3, Bern

20 - 29 April 2012
Overview

Die Zeit in einem Scan festgehalten

 

Der junge Berner Künstler Till Könneker lädt ein in eine ganz intime Welt.

Im Gewölbekeller in der Berner Altstadt wird zum ersten Mal sein Werk

"my reality" gezeigt. Die Installation umfasst dreizehn lebensgrosse Scans von Menschen, welche dem Künstler nahe stehen und welche seine Realität mitbestimmt haben.

 

Zur selben Zeit wie die ArtStadtBern findet vom 20. – 29. April in einem Gewölbekeller an der Münstergasse 3 die Ausstellung „my reality“ des jungen Künstlers Till Könneker statt. Der Berner zeigt 13 lebensgrosse Scans von Personen aus seinem nahen Umfeld. Die Momentaufnahme dieser modernen "Ahnengalerie" entstand mit einem von Till Könneker konstruierten Ganzkörperscangerüst. Diese hochauflösende Technik ermöglichte es, die abgebildeten Personen in teilweise unglaublicher Schärfe, wie „in Eis“ festzuhalten. Jedes noch so kleine Detail ist auf dem geheimnisvoll wirkenden Gesamtbild zu erkennen. Gleichzeitig sind die hyperrealen Bilder durch den Scanvorgang verzerrt. Die Werke zeigen mehr als nur eine Fotografie, und durch die Präsentation der Arbeit als Ganzes wird die Frage aufgeworfen: „Wer sind meine Menschen fürs Leben, wer bestimmt die eigene Sicht der Realität?“

In einer Welt, in welcher jeder Einzelne von Millionen von Anderen umgeben ist und durch Social Media einen immensen „Freundeskreis“ haben kann, ist sich der Einzelne häufig nicht mehr bewusst, was ein richtiger Freund ist oder was eine Freundin konkret ausmacht. Till Könneker will sich mit den Menschen, welchen er nahe steht und auch nahe kommen kann, auseinandersetzten.

 

Zu der fast bildhauerisch intensiven Arbeit mit dem Scanner sagt der Sohn des Deutschen Künstlers Gernot Bubenik selber: „Ich versuche ein Portrait zu schaffen, das mehr zeigt als die reine fotographische Abbildung. Die Details sind bis auf die Fasern der Kleidung zu erkennen, und doch ist die Abbildung abstrakt und verzerrt. Jede kleine Bewegung wird vom Scanner registriert, das Licht bricht, der Atem beschlägt das Glas. Die Zeit wird mit eingescannt.“

 

Die Arbeit ist über den Zeitraum von drei Jahren (09/10/11) entstanden, einerseits in Berlin im Atelier von Tills Vater und andererseits in Bern, in Tills Wohnatelier sowie PROGR, Zentrum für Kulturproduktion. Nach den Aufnahmen wurden die einzelnen Scans am Computer rekonstruiert und zusammengefügt.

 

SOON wurde 2008 als Galerie gegründet, welche sich ausschliesslich Positionen der Gegenwartskunst widmet. Die Gründer sind seit 2002 in der jungen Schweizer Kunstszene vernetzt und spüren auch international Talente auf. Mit Ausstellungen in wechselnden Lokalitäten (Bern, Zürich), grossen Gruppenschauen wie der „Very Contemporary – Art Exhibition“ (2008 und 2011 in Bern) und der Teilnahme an verschiedenen Messen, werden KünstlerInnen einem breiten Publikum zugänglich gemacht und international positioniert.

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