Look Closer - Till Könneker und Peter Baracchi: PopUp Löwenbräu, Zürich

17 November - 17 Dezember 2017
Übersicht

Die Galerie SOON haucht dem Löwenbräu Areal vom 17. November bis 17. Dezember frischen Wind ein. An der PopUp Ausstellung „Look Closer“ werden Projekte von zwei aufstrebenden Künstlern präsentiert.

 

Peter Baracchi, welcher im Sommer mit seiner umzäunten Garteninstallation „Exclusive Society“ im Rahmen von Gasträume Zürich auf dem Altstetterplatz für grosse Aufmerksamkeit sorgte, zeigt Werke aus der Serie „Unprintbale Color Space“ (two minutes of porn).

 

Die mixed-media Serie zeigt sanfte farbige Sujets, welche der Fantasie viel Spielraum für Interpretation lassen. Der einzige Clue, was die Werke effektiv zeigen, verrät nur der Titel der Werkserie „Unprintable Color Space (two minutes of porn).

 

Baracchi hat für seine Werke 2-minütige Filmsequenzen von Pornofilmen verwendet, wie sie im Internet zu tausenden zu finden sind und heimlich konsumiert werden, und die einzelnen Bilder überlappend auf ein Bild reduziert. Daraus resultierten wolkenartige Sujets, welche kaum an dessen Ursprung erinnern. Der Künstler konfrontiert so den Betrachter mit einem gesellschaftlichen Tabu und lässt so nicht selten für kurze Zeit ein leichtes Schamgefühl oder Unbehagen aufkommen. Auf den zweiten Blick und mit etwas Distanz liefern die Bilder aber eine Tiefe und weisen auf persönliche wie auch gesellschaftliche Grenzen zwischen Abneigung, Akzeptanz oder Faszination.

 

Der Berner Künstler Till Könneker bietet mit seiner Serie „Close Encounters“ ganz neue Ansichten seiner Umwelt. Auf der steten Suche nach neuen Perspektiven wurde er diesmal im Garten hinter seinem Atelier in Bern fündig. Von ganz nah betrachtet ist die Welt eine andere, und Könneker hat diese mit dem Scanner aufgenommen. In den Bildern ermöglicht er es dem Betrachter, in diese Welt der oft unbeachteten, kleinen Dingen einzutauchen – sie alle erzählen eine Geschichte und sind gleichzeitig Nahrung für etwas Neues. Steinchen, verlassene Körper von Insekten, Plastikteile und Samen werden durch die exakte Betrachtung sichtbar.

 

Durch seine Technik mit dem Scanner wird auch die Zeit mit ins Bild integriert und festgehalten. Der Scanner tastet die Vorlage Schrittweise ab, je höher die Auflösung umso länger dauert der Scanvorgang. Dies ermöglicht die Aufnahme von Bewegung. Ein Käfer, der krabbelt; ein Wurm, der kriecht; ein Zweig, der sich bewegt, alles in einem Zeitraum von 15 Minuten wird registriert und auf einem Bild festgehalten. So entstehen spezielle Dokumente, ein Augenblick für uns, Zeitgeschichte in dieser kleinen Welt.

 

Ausstellungsansichten
Werke